Liechtenstein-Marathon und Aletsch Halbmarathon PDF Drucken E-Mail

Starke Platzierungen von Tim Dally bei Liechtenstein-Marathon und Aletsch-Halbmarathon

Als erstes richtiges Sommerhighlight standen für Tim Dally nach einigen guten Trainingsmonaten zwei schwere alpine Herausforderungen an: Zunächst stand am 15. Juni der LGT-Alpin-Marathon im Fürstentum Liechtenstein auf dem Programm, wo er mit einem 2. Gesamtplatz seine Erwartungen deutlich übertreffen konnte. Es mussten insgesamt 1900 Höhenmeter überwunden werden, wobei das Ziel im Bergdorf Malbun etwa 1200m höher lag als der Start im Rheintal. Tim wollte seine Zeit aus dem letzten Jahr verbessern und trotz der sehr starken Konkurrenz um eine Podiumsplatzierung mitlaufen. Obwohl es am Renntag etwa 25Grad warm und sehr drückend war, legte er die ersten 10 flachen Kilometer durch das Rheintal bis zur Hauptstadt Vaduz in ziemlich genau 36 Minuten zurück und lief hinter dem Vorjahressieger und 2:17h-Marathonläufer Patrick Wieser gemeinsam mit einer Verfolgergruppe in den ersten zentralen, 11km langen Anstieg mit 1100 Höhenmetern hinein. Bereits zu Beginn dieses Anstiegs bekam Tim jedoch etwas Probleme mit den Temperaturen und musste 3 Läufer aus der Gruppe ziehen lassen: Den bulgarischen Topläufer Shaban Mustafa (u.a. Sieger des Liechtenstein-Marathons 2017 und des Jungfrau-Marathons 2015), den Liechtensteiner Lokalmatador Arnold Aemisegger sowie den späteren Gewinner des parallel gestarteten 25km-Rennens, Ralf Birchmeier. Nach einigen harten Kilometern bergauf fühlte sich Tim allerdings immer besser und überholte zunächst Patrick Wieser, bevor es in einen kurzen, relativ erholsamen Downhill ging. Auf Position 3 liegend überquerte Tim die 25km-Marke und konnte auf dem nächsten Streckenabschnitt (7km wellig, aber tendenziell bergauf) das Tempo weiter hoch halten. Es folgte die schwierigste Passage der Strecke: Eine 2km lange Rampe mit über 300 Höhenmetern und vielen Treppenstufen und schmalen Wurzeltrails. Auch wenn die Beine hier richtig schwer wurden, holte Tim am Ende dieser Rampe den Zweitplatzierten Arnold Aemisegger ein und erkämpfte sich im folgenden Downhill einen geringen Vorsprung. Nach 37 Kilometern war der Zielort Malbun erreicht, es musste allerdings noch eine 5km lange Schleife mit knapp 200 Höhenmetern auf einem Höhenzug um das Dorf herum gelaufen werden. Auf dieser Schlussrunde konnte Tim noch einmal aufdrehen und dem Sieger Shaban Mustafa über 2 Minuten abnehmen, der schließlich einen kleinen Vorsprung von 40 Sekunden ins Ziel rettete. Tim erreichte das Ziel (quasi "auf der letzten Rille") auf dem 2. Gesamtrang in einer Zeit von 3:16:53h und damit mehr als 5 Minuten schneller als letztes Jahr. Nach einer stimmungsvollen Siegerehrung standen dann erstmal ein paar Tage Erholung an...

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Immer noch etwas platt, war nur eine Woche später mit dem Aletsch-Halbmarathon mit 1100 Höhenmetern die nächste Herausforderung angesetzt. Insgesamt mehr als 2500 Läufer machten sich auf den Weg von der auf 2000m gelegenen Bettmeralp bis hoch zum Bettmerhorn auf 2700m Höhe, mit sehr schönen Ausblicken auf den Aletsch-Gletscher (dem größten Gletscher der Schweiz) im letzten Drittel der Strecke. Hier waren mit Robbie Simpson und Sarah Tunstall die besten Bergläufer der Welt am Start, die das Rennen auch beide eindrucksvoll für sich entscheiden konnten. Tim ging den Lauf sehr zügig an und lag am Bettmersee nach 6 Kilometern auf dem 5. Rang, merkte da allerdings schon, dass er den Marathon noch in den Knochen hatte und musste demzufolge etwas Tempo herausnehmen. Im Downhill zwischen Kilometer 7 und 9 geriet er außerdem noch in einen Stau (überholen war auf dem schmalen Trail nur unter großem Sturzrisiko möglich) und fand sich nach der Hälfte der Strecke auf Position 10 wieder. Nach einer kurzen Verpflegungspause standen die letzten schwierigen 7km an mit vielen Rampen, Trails und teilweise Schneefeldern. Besonders die letzten 1,5km mit mehr als 300 Höhenmetern hatten es in sich. Obwohl Tim hier auch mehrere Gehpausen einlegte, konnte er auf diesem Abschnitt noch 2 Plätze gutmachen und lief auf der 8. Position nach 1:46:49h ins Ziel. Auch wenn er sich im Vorfeld eigentlich eine etwas bessere Platzierung erhofft hatte, war so kurz nach dem Marathon (nicht zu vergessen die anspruchsvolle Gletscherwanderung 2 Tage vorher ;-) ) an diesem Tag einfach nicht mehr drin. Aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein erreichten mit Dominik Schmidt (TV Würgendorf, 73. Platz in 2:05:43h), Dirk Homrighausen (VfL Bad Berleburg, 564. in 2:38:25h), Alexander Zahn (TV Würgendorf, 789. in 2:49:09h) und Susanne Homrighausen (VfL Bad Berleburg, Walking in 3:31:02h) weitere Athleten das Ziel.

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Jetzt stehen erstmal ein paar Wochen lockeres Grundlagentraining an, bevor es in die spezifische Vorbereitung für die nächsten bergigen Highlights geht.