Hachenburger Löwenlauf Drucken
Geschrieben von: Torsten   
Sonntag, den 21. Oktober 2012 um 14:47 Uhr

Großes Spektakel- fast 1100 beim Löwenlauf – Tim und Tina die Schnellsten!

Stefan Brockfeld holt nach DM-Bronze in München M45-Gold mit starker Leistung.

20.10.2012: Alles ist etwas anders beim Hachenburger Löwenlauf, welcher von der gastgebenden DJK Marienstatt zum 26.Mal ausgerichtet wurde. Die Anreise ins Herz des Westerwaldkreises ist für die meisten Cupteilnehmer die längste, zudem ist das Teilnehmerfeld bei der vorletzten Veranstaltung im Ausdauer-Cup traditionell das grösste im ganzen Jahr. 1088 Finisher (Vorjahr: 1235) trugen sich in die Ergebnislisten ein und verliehen dem 10.Saisonlauf einen prächtigen Rahmen. Das scheinbar übergroße (internationale) Interesse entspringt einer einfachen Begründung-

In Hachenburg kreuzen nicht nur die Läufer des bekannten Siegerländer Laufcups die Klingen- vielmehr messen auch die Teilnehmer zweier weiterer Serien die Kräfte. Der Wäller-Lauf-Cup sowie der Sparkassen Fitness Cup vergeben ebenfalls Punkte für einen erfolgreichen Wettkampf. Interessant aus heimischer Sicht hier die 10km-Distanz, welche den Hauptlauf darstellte. Auch fast "traditionell" erwartete die vielen Teilnehmer in Hachenburg erneut „Kaiserwetter“, strahlend blauer Himmel, Sonne und 20 Grad. Der goldene Oktober erschien dem einen oder anderen fast schon etwas zu warm, schliesslich verlangten insbesondere die langen Strecken den Läufern einiges ab. Das teils „kernige“ Profil ist nicht einfach zu überwinden.

Die Jüngsten eröffneten die sportlichen Wettkämpfe, wobei das ganze Wochenende im Zeichen des Löwenlaufes stand. Eröffnungs- und Schlussfeiern bildeten darüberhinaus ein tolles Randprogramm für alle Gäste dieser Veranstaltung. Auf dem Zettel der Schüler standen 1800m ausgeschrieben, die glücklichen Sieger hiessen am Ende Nils Klöckner (RSG Montabaur/M14) sowie Brenda Cataria-Byll (Siegen/W11). Mit 7:39' bzw. 7:57' setzten sich beide Youngster unter 76 Startern hervorragend in Szene, insbesondere die 11jährige Siegerin dokumentierte mit ihren 8.Sieg im 8.Start in gewohnt haushoher Dominanz ihr Talent für diese Sportart. Die Gesamtführende der WU14 Laura Schönling liess es diesmal etwas ruhiger angehen und begnügte sich mit Rang 3, den sie in 9:42' sicherte. Tagessiegerin Caroline Euteneuer (SG Westerwald) war eine Minute schneller, hatte vorher aber 40 Punkte Rückstand auf Laura. Unter Mitnahme des Bonus verkürzte Caroline den Abstand zur Deuzerin auf jetzt 33 Punkte, allerdings steht nur noch 1 Lauf aus. Die WU14-Gesamtzweite Hannah Wagner (VfB Wissen) wurde Zweite (9:29') in der W12 und rückte somit bis auf 2 Punkte an Laura Schönling heran, weil auch sie ihr Bonuskonto (letztmalig) auffüllen konnte. Ein spannendes Finish also beim Südsauerlandlauf in Wenden, was im November die letzten Entscheidungen bringen muss.

Eigene Wege geht man in Hachenburg auch beim Jedermannslauf mit Jugendwertung. Die 218 Teilnehmer hatten diesmal sechs Kilometer zu absolvieren. Ganz vorn lag Knut Seelbach, welcher die Vorjahreszeit von Jonas Hoffmann um fast 2min pulverisierte und mit 22:35' (3:45/km) für "Jedermänner" ein glänzendes Ergebnis ablieferte. In der Cupwertung hat Knut einen großen Vorsprung, weswegen er diesmal auf den Hauptlauf verzichtete. Ihre Punkte machte dagegen Vanessa Oster und erzielte mit 29:31' vor allem ein sehr gutes Ergebnis mit dem 3.Platz unter 19 Mädels der WU18. Die beiden vor ihr Platzierten waren auswärtige Läuferinnen, weswegen die Nachwuchshoffnung des TuS Deuz in der Jahreswertung sogar noch weiteren Boden gut machte und nun als Favoritin für den Gesamtsieg ihrer Klasse nach Wenden fährt. Trotz der ungewohnt sehr grossen Konkurrenz konnte sich Celina Schönling insgesamt anständig behaupten und lief auch mit ihrer Zeit ganz sicher in die Punkte. Insgesamt 13 (8+5 Bonus) Zähler holte Celina, womit sie sich nun auf einen ganz starken 2.Platz (hinter Vanessa) schob und sich damit in Wenden für einen Medaillenrang in der Jahreswertung qualifizieren kann. Insgesamt sind noch 10 Mädchen im Rennen um die Plätze in der WU18-Wertung.

Das zahenmäßig größte Interesse hatte der 10km-Lauf, als Hauptlauf gab es hier die Punkte in den verschiedenen Cup-Serien. Trotz unerwartetem deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, mussten dennoch alle wieder an ihre Grenzen gehen, um die begehrten Zähler für die Jahreswertung zu erlaufen. 357 Sportler nahmen dies in Angriff und hatten auf ihrem Weg ca. 140 Höhenmeter zu überwinden, bei Bedingungen, die nicht ganz einfach einfach waren. Dennoch liess sich der Kurs sehr gut laufen- wie „frisch gefegt“ wirkten die wunderschönen Wege in den Hachenburger Wäldern. Das macht Lust auf mehr- die Veranstalter wussten dies und hatten auch einen Halbmarathon sowie den vollen Marathon im Portfolio. Die 21,1km waren beinahe genauso stark nachgefragt und hatten 306 Teilnehmer. Zwei Läufer blieben hier unter 1:20h, der bekannte Triathlet Peter Meyer gewann vor Sebastian Leins (SC Optimum). Bronze holte der 40jährige Italiener Corazzi. Schnellste Frau wurde Rebecca Hiemstra in 1:38:09h. Sicherlich mindestens „doppelt so anstrengend“ der Marathonlauf, über 42,2km sind gleich zwei längere Passagen mit deutlich ansteigendem Profil zu bezwingen. Entsprechend der warmen Temperaturen wurde vorsorglich die Zahl der Verpflegungsstellen angepasst, die 131 Läufer (+2 / 2011) freute dies. Normalerweise läuft man hier keine ganz schnellen Zeiten, was es umsomehr beachtenswert machte, was der Tagesschnellste leistete- 2:43:54h, Uwe Jungblut(h) machte seinem Namen alle Ehre und lief zu ganz grosser Form auf! Der Kölner distanzierte die folgenden um mehr als 20 Minuten, die Plätze holten Robert Wilms (Wenden) und Christian Hannappel (Walmerod) in etwas über 3:04h. Als Gesamt- 12. kam auch die stärkste Frau ganz vorn mit ein, der Sportclub Opimum hatte mit Andrea Jung (44/3:39:34h) ein heisses Eisen im Feuer. Knapp 3 Minuten später die zweite Frau, Tanja Berkessel aus Koblenz lief ebenfalls in der W40 und erwehrte sich ihrerseits Ilona Schlegel aus Bonn, welche am Ende als W45- 1. Gesamtbronze holte.

Ganze 3 Sekunden fehlten Tim Meyer (22) am Ende- legt man den vier Jahre alten Streckenrekord von Tobias Dreier (33:26') zu Grunde! Dies ist aber unerheblich, schliesslich siegte der Sohn des Halbmarathonsiegers Peter Meyer über 10km und das noch haushoch. Deutlich dahinter folgte Heiko Görg (LG Horsack) als Zweiter und sicherte sich seinerseits die M40 in 37:50'. Ihm folgte bereits Stefan Brockfeld, der die M45 mit einer halben Minute Vorsprung abräumte. Dies ist insbesondere ganz hoch anzusehen, zumal Brocki erst vor Wochenfrist mit „Vollgas“ die Deutschen Meisterschaften im Marathon lief! Dabei gelang ihm in München mit der M40-Mannschaft ein starker 3.Platz, den er gemeinsam mit Andreas Senner und Hanjo Wagener nach Deuz holte. Stefan lief jetzt nur 6 Tage später mit 38:26' die drittschnellste Zeit von 357 Läufern- super Leistung Brocki! Den Titel der schnellsten Dame sicherte sich Tina Schneider (ASG Altenkirchen) in 41:06', welche auch auf der abschliessenden Siegerehrung eine gute Figur machte. Unter der Woche komplett ausgesetzt hat Hanjo Wagener, um nach dem erfolgreichen DM-Lauf ein wenig neue Kräfte zu sammeln. Für seinen Ergeiz „Gesamtplatz 2 ist noch drin“- ist er bekannt, jedoch ging auch Hanjo zuletzt an seine absoluten Grenzen und lief 2 Marathons in nur 2 Wochen! Er hat für diese Saison noch „eine Überraschung“ angekündigt, wobei Lauftrainer Dieter Müller nicht hofft, dass Hanjo nächstes Wochenende in Frankfurt noch mal startet! In Hachenburg lief er stark dosiert, konnte sich als M40- 4. jedoch über 16 Cup-Punkte freuen. Den gleichen Rang erreichte Sebastian Weber (M30), der bereits im Vorfeld viel Zuversicht ausstrahlte. Mit 45:03' zeigte er auch eine sehr gute Leistung, nachdem er sich seine Kräfte diesmal viel besser als zuletzt einteilte und gleich 16 Leute seiner Altersklasse hinter sich liess.

Auch Torsten Hähling, als frischbackener Marathoni, ging diesmal viel verhaltener an und hatte keine besonderen Ambitionen. Er fühlte sich aber „gut in Schuss“ und trainierte locker bereits am Dienstag und Mittwoch. Er steigerte sich schrittweise, lag aber bei der Hälfte noch bei deutlich über 25 Minuten. Sein Hachenburger Debüt beendete er schliesslich in 48:38' und blieb als M40- 15. (von 38) damit nur 76 Sekunden über seiner aktuellen Bestzeit (Mudersbach/2012). Eine Premiere feierte auch Torsten Kotzian und absolvierte beim Löwenlauf seinen ersten „10er“ der Saison. 130 Läufer waren nicht so schnell wie er, in 57:30' erzielte er Rang 28/M40. Knapp vorbei an der Stunden-Schallmauer ging es für Melanie Dreute, die unlängst extra einen Laufkurs belegte, um sich auf ihr erfolgreiches Marathondebüt in Berlin vorzubereiten. Auch hier war ihr Auftritt von Erfolg gekrönt und sie holte die fünfzehntbeste Zeit aller (W40-)Teilnehmerinnen (Gesamt: 22) in glatt 61:00'. Starker Zweiter wurde heute Uli Vitt, nachdem er den Halbmarathon in 1:38:01h finishte! Nach eigenen Aussagen fühlte er sich heute „nicht so gut“, musste aber nur Clemens Haskamp (Kloster Oesede) den Vortritt lassen. Als M55-Sieger lief dieser eine 1:36:47h.

Der Hachenburger Löwenlauf liess keine Wünsche offen! Eine rundrum gelungene Veranstaltung, ein grosses Teilnehmerfeld sowie ein schöner Zieleinlauf mitten auf dem von Zuschauern umsäumten Marktplatz. Die Strecken sind eine gute Mischung aus verschiedenem Geläuf, wobei sich alle der fast 1100 Starter gut versorgt fühlten. Auf ein Neues! (ToH)

http://www.martin-stinner.de/Ergebnisse___/2012/hac12ges.html