Wenden- Gastgeber erneut dominant, Tim-Arne unterbietet eigenen Streckenrekord

Viel Regen und kühles Wetter sorgte leider für 18% weniger Teilnehmer

03.11.2012: Traditionell den Abschluss des Ausdauer-Cups bildete der Südsauerlandlauf, welcher nunmehr zum 37.Mal von der gastgebenden SG Wenden ausgerichtet wurde. Für viele heimische Läufer stellt diese Veranstaltung auch ihr persönliches Halali dar, strebt man doch nun unaufhaltsam der „dunklen“ Jahreszeit entgegen. Zunächst richteten jedoch viele den Blick nach oben und überlegten, ob man denn bei derart Dauerregen überhaupt an den Start gehen sollte. Im Vorjahr begrüssten die emsigen Wendener insgesamt 444 Sportler, von denen leider diesmal genau 80 dem Cuplauf fernblieben.

Jedem in Erinnerung ist ferner die „rote Dominanz“ aus 2011, denn die ersten zehn Plätze im Hauptlauf belegten ausschliesslich Athleten der SGW. „Wir waren schon immer stark bei unserem Heimrennen, wissen jedoch im Vorfeld auch nicht, inwieweit sich noch kurzfristig auswärtige Top-Läufer anmelden“- meint Kunibert Rademacher, der in Wenden das organisatorische Zepter in der Hand hält. Bekannt und geschätzt ist er insbesondere durch sein Fachwissen, so liefert er am Mikrofon den Zuschauern auch viele Infos über die Aktiven. Auf die Frage, warum nahezu alle der eigenen Läufer beim Wettkampf selbst starten statt beispielsweise strategische Helferarbeiten zu verrichten, entgegnet er: „Dies ist schon in der Vorbereitung klar abgesteckt. Unsere ambitionierten Läufer bauen bspw. die Halle auf- und wieder ab. Zum Glück haben wir auch immer Unterstützer von aussen für den eigentlichen Wettkampf“.

Der Südsauerlandlauf begann wie gewohnt mit den Schüler-Konkurrenzen. Genau wie im Vorjahr waren die gleichen Streckenlängen zu bewältigen. Der Bereich U10/U12 hatte 1500m auf dem Plan, während die 14-16jährigen 2000m liefen. Hierbei wurden Jungen und Mädchen in gemeinsamen Läufen zusammengefasst, auch dies war schon 2011 genau so. Obwohl er seine Vorjahreszeit um 10s verfehlte, konnte Justus Kaufmann (M11) seinen letztjährigen Erfolg wiederholen, der Engelskirchener siegte wiederum deutlich in 5:23'. Schnellstes Mädchen wurde Annika Wehner (6:16') aus Alchen, auch hier war allerdings die Vorjahreszeit (Cataria-Byll) schneller. Im Schülerbereich B+A (U14/U16) war es ebenso, dass die beiden Tagessieger deutlich hinter den vor Jahresfrist gelaufenen 2000m-Zeiten blieben. Hier siegten Marvin Riss (Engelskirchen/M14) in 7:08 sowie Sarah Langemann vom SC Olpe, die als W14- 1. 8:21 benötigte. Zeitgleich wurde die ein Jahr jüngere Caroline Euteneuer (SG Westerwald) gewertet. Aus Deuz war in dieser Konkurrenz ein Duo vertreten, die beide Edelmetall ihrer Klassen gewinnen konnten. Laura Schönling wurde in 9:29' W13- Dritte, während sich Anna-Sophie Oster (W14/10:57) ihrerseits Bronze sicherte.

Der Jedermannslauf, welcher darüberhinaus der U18-Wertungslauf ist, erfreute sich neben den 2km zum zweiten Mal in Folge einem Teilnehmerzuwachs. Auch dies war schon bei anderen Veranstaltungen zu beobachten, dass die halben Distanzen bei Freizeitsportlern zunehmend beliebter werden. Alles andere als „Hobby-Jogger“ sind aber die schnellsten dieses Laufes, denn gleich die ersten Sechs blieben noch unter 17 Minuten. Ganz vorn gab es 2 Sieger, schliesslich bogen Jan Sidenstein (CVJM) und Jonas Hoffmann (LGK) nach 16:16' gemeinsam in den von „Mr. Zuverlässig“ Martin Stinner abgesteckten Zielkanal ein. Nicht weit dahinter kam Tim Dally, welcher nach starken 16:51' (4./MJED) Tagessechster wurde. Der Neuzugang aus Brauersdorf wurde eigentlich im Hauptlauf erwartet, meinte aber- „Erst gestern habe ich einen langen Lauf bestritten und fühlte mich nicht 100% fit“. Auch Lauftrainer Dieter Müller wusste von Beschwerden, mit welchen sich Tim bereits Tage zuvor herumplagte, weshalb er diesmal die kürzere Strecke wählte. Die gleiche Option zog Gabi Müller-Scherzant, im Vorjahr immerhin W40- 1. über 10km. Nun wurde sie die schnellste Frau über 5km in guten 20:54'. Lediglich die U18-Siegerin Maria Espeter war mit 19:49' noch flotter. Die Wittgensteinerin verwies damit auch Vanessa Oster auf Rang 2, die ihrerseits jedoch mit 21:03' eine persönliche Bestleistung erzielte und damit 2 Sekunden schneller als beim Strassenlauf in Leverkusen (2011) war.

Im Hauptlauf war dagegen das Interesse zum wiederholten Male geringer. Ein Zeugnis davon ist, dass man diesmal mit Zeiten in die Punkte lief, welche vor Jahren noch bei weitem nicht für Cup-Zähler in den hoch frequentierten Männerklassen gereicht hätten. Aus dem „roten“ Laufstall, trainiert von Egon Bröcher, war erneut alles an Bord, was in der Szene Rang und Namen hat. Sogar Tobias Dreier war am Start, der sich über einen Grossteil der Saison mit einem Auslandsstipendium in Amerika aufhielt. „2011 wurden 3 Klassen (Anm. d. Red.: ohne W60) gewonnen, diesmal sogar 4 im jüngeren Seniorenbereich“, zieht man auf Seiten des Gastgebers ein positives Fazit. Erneut ein Heimspiel die MHK, an dessen Spitze Tim-Arne Sidenstein als Gesamtsieger sogar einen neuen Streckenrekord aufstellte. Mit 31:06' steht sein Name nun in den Annalen, der darüber hinaus zum 4.Mal in Folge als Tagessieger in den Pokal graviert wurde- Respekt Tim-Arne! Auf den Plätzen folgten Christian Biele und Alexander Henne, die beide auch noch unter 32 Minuten blieben. Nachdem er im Vorjahr über 5km haushoch dominierte, war es Markus Mockenhaupt diesmal im Hauptlauf vorenthalten ein wenig „Farbe“ ins Spiel zu bringen. Nach 33:43' war sein Trikot der VSG Alsdorf das erste eines auswärtigen Starters, womit er gleichzeitig hinter Sven Daub M30- Zweiter wurde. Das nächste Gäste-Trikot gehörte Benjamin Engel, welcher mit sehr guten 35:34' auch nahe an den Bereich seiner Bestzeit (Frechen/2012) heran lief. Die Bedingungen waren in Wenden freilich nicht perfekt. Auch wenn es im Wettkampf selbst kaum regnete, waren einige Passagen mit Pfützen bzw. Laubblättern übersäht, was insbesondere den ganz schnellen Aktiven Vorsicht abverlangte. 

Zum erwarteteten Souverän avancierte Andreas Senner, der in gewohnter Manier die Klasse M40 zu seinen Gunsten entschied. Mit 36:03' siegte er in fast einer Minute Vorsprung, nachdem er im Vorjahr mit Andreas Rottler noch einen „hartnäckigen Widersacher“ hatte. 2011 noch M50-Fünfter, diesmal Silber- Holger Natzke belohnte sich für seinen Trainingsfleiss selbst und beendete seinen Wettkampf in sehr guten 39:06'. „Unter 40“ ist immer eine gute Zeit, insbesondere bei den Frauen. Gresia Grace Shimaneni schaffte das, womit sie sich gleichzeitig auf Platz 1 in der weiblichen Hauptklasse katapultierte und sogar mit viereinhalb Minuten Vorsprung triumphierte! Regelrecht verwöhnt wurde man aus Deuzer Sicht seit jeher in der W45, die zu den „sichersten Klassen“ überhaupt zählt. Diesmal hatte der Verein gleich zwei „Eisen im Feuer“- man durfte also auf die Reihenfolge des Einlaufes gespannt sein, wie auch Dieter Müller am Streckenrand froher Erwartung die Ankunft seiner Schützlinge herbei sehnte. Am Ende setzte sich diesmal Hilu Weissensel (43:56) klar vor Susanne Büdenbender durch, die auch mit deutlich gebremsten Einsatz noch mehr als 5min Vorsprung auf die folgende Konkurrenz herauslief. Hilu unterstrich ihre herausragende Spätform, dank derer sie sich auf der Siegerehrung auch reichlich beschenken lassen konnte. (ToH)

Die Ergebnisse der Deuzer im einzelnen:

Schüler 2km

LAURA SCHÖNLING               9:29   W13 3

ANNA SOPHIE OSTER           10:57   W14 3

Jugend/Jedermann 5km

TIM DALLY                          16:51   MJED 4

GABI MÜLLER-SCHERZANT   20:54   WJED 1 

VANESSA OSTER                 21:03   WU18 2

Hauptlauf 10km

BENJAMIN ENGEL                 35:34   MHK 8

ANDREAS SENNER               36:03   M40 1

HOLGER NATZKE                 39:06   M50 2

GRESIA-GRACE SHIMANENI 39:57   WHK 1

SEBASTIAN WEBER              42:04   M30 5 (PB)

ANDREAS OSTER                 43:47   M40 14

HILU WEIßENSEL                 43:56   W45 1

SUSANNE BÜDENBENDER     45:20   W45 2

TORSTEN HÄHLING              46:30   M40 20 (PB)

http://www.martin-stinner.de/Ergebnisse___/2012/wen12ges.html