Braveheart Battle 2013 Drucken
Geschrieben von: Tim   
Mittwoch, den 13. März 2013 um 18:10 Uhr

Um etwas Abwechslung in seine Marathonvorbereitung zu bringen, ging Tim letzten Samstag beim härtesten Extrem-Crosslauf Deutschlands, dem „Braveheart-Battle“ im nordbayerischen Münnerstadt an den Start. Zu bewältigen war eine Strecke von 26 Kilometern mit insgesamt 2400 Höhenmetern sowie 50 natürlichen und künstlichen Hindernissen. So musste beispielsweise die Lauer, ein eiskalter Fluss mit ordentlicher Strömung, im Laufe des Rennens 12 mal durchquert werden. Ein extrem hartes Hindernis, an dem viele Läufer aufgaben, war „Loch Ness“, ein etwa 50 Meter breites Schlammbecken, welches zweimal durchschwommen werden musste – beim 2. Mal waren hier sogar Taucheinlagen unter Kanus hindurch erforderlich. Eine alternative Ausweichstrecke für die Wasserscheuen oder Kälteempfindlichen gab es nicht.

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Aber nicht nur das mit 3 Grad relativ kalte Wasser machte den Läufern zu schaffen: Besonders schwierig gestaltete sich die Überwindung von etlichen metertiefen Schlammgruben – hier war gegenseitiges Teamwork unter den Teilnehmern gefragt.

Auch das elektrisierende Hindernis „Wendel-Power“ hatte es in sich: Wer mit dem Körper nicht tief genug in der Matsche kroch, wurde durch Elektrozäune mit fiesen Stromschlägen bestraft. Zu den weiteren Hindernissen gehörten 6m hohe aus Strohballen errichtete Mauern, enge Reifenröhren zum Durchkriechen, brennende Hürden zum Überspringen sowie eine unter einer Brücke künstlich errichtete „Nebelhöhle“, in der man gegen völlige Orientierungslosigkeit ankämpfen musste.

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Auch das Streckenprofil war sehr abenteuerlich und stellte eine echte Herausforderung dar: So musste der Michelsberg mit seinen 150 Höhenmetern insgesamt 7 mal über Steilhänge ohne markierte Wege erklommen werden. Hier bewegte sich spätestens nach der 3. Steigung keiner mehr im flüssigen Laufschritt fort. Die Bergabpassagen waren ähnlich steil und verlangten hohe Konzentration von den Teilnehmern, um Verletzungen zu vermeiden. Relativ schmerzhaft waren die Passagen, an denen sich die Läufer durch dornige Büsche und sonstiges wildes Gestrüpp kämpfen mussten. Blutige Schnittwunden an Armen und Beinen waren hier an der Tagesordnung.

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Obwohl Tim sich nicht speziell auf dieses Rennen vorbereitet hatte, erreichte er einen guten 16. Platz von knapp 2600 Finishern, darunter auch einigen Hindernislauf-Spezialisten. Auf den ersten Kilometern hielt er noch Anschluss zur Spitzengruppe, fiel im Mittelteil aber etwas zurück, weil er an einigen gefährlichen Stellen aufgrund des hohen Verletzungsrisikos vorsichtig agierte.

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Außerdem verlor er Zeit, als er mehrere der oben erwähnten Schlammgruben ohne Hilfe überwinden musste, was sich als ausgesprochen schwierig herausstellte. Im letzten Drittel des Rennens konnte er aber, ohne am völligen Anschlag zu laufen, wieder einige seiner Mitstreiter einsammeln und erreichte das Ziel nach 2:38:27h.

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Insgesamt war es ein sehr interessanter Lauf, der absolut zu empfehlen ist für Leute, die anspruchsvolle Herausforderungen suchen. Wer allerdings Probleme mit brutalen Anstiegen, Kälte, Schlamm und Schmerzen hat, sollte eventuell auf eine Teilnahme verzichten… Besonders hervorzuheben ist die perfekte Organisation des gesamten Events sowie die Kameradschaft und in Anbetracht der Umstände herausragende Stimmung unter den "Bravehearts".

Ergebnis