Sehr anspruchsvolles Gelände in Mainzlar sorgt für breit gezogene Einläufe- bereits die Kurzstrecke war ein Berglauf (ToH)

Entweder vor- oder nach Pfingsten steht als Termin in der Ausschreibung, welche die Macher des internationalen Oberhessen-Volkslaufes seit jeher festgelegt haben. Seit nunmehr 44 Jahren findet er statt, der traditionsbehaftete Volkslauf, welcher in- um Staufenberg (Kreis Gießen) die Athleten in seinen Bann zieht und sogar schon auf internationalen Zuspruch stiess. Rainer Rachowski von den Organisatoren, selbst ein erfahrener Ultraläufer (u.a. 10xBiel), hat dabei wieder einen anspruchsvollen Kurs abgesteckt, der es in sich hat. Vergleichbar dem Mudersbacher Giebelwaldlauf, warten auf die Teilnehmer direkt vom Start weg 6 Kilometer Anstieg, die aus Sicht des Läufers einfach unendlich erscheinen.

In den letzten Jahren richtete man im Langstreckenbereich hier auch einen 30km-Lauf, sowie 2008, unter der Schirmherrschaft des damaligen hessischen Innenministers Volker Bouffier, den Staufenberg-Lumdatal-Marathon aus. Der gebürtige Gießener Politiker freute sich vor 4 Jahren über die ersten 123 Finisher in der Königsdisziplin. Zur Ausrichtung der 42,195km entschloss man sich auf Grund des 40jährigen Jubiläums des Oberhessen-Volkslaufes. Im Folgejahr (2009) fanden sich allerdings nur noch 69 Marathonis an der Startlinie ein (HM: 133), in dessen Folge man ab 2010 den Halbmarathon als längste Distanz anbot.

Diesmal wurden Strecken von 400m, 800m (Bambini) und 1000m (Schüler) angeboten. Bei den Erwachsenen waren wahlweise 5km, 10km sowie der Halbmarathon im Portfolio. Als erste wurden früh bereits ab 7:00 Uhr die Wanderer hoch hinaus geschickt, je nach dem, ob sie sich für fünf oder zehn Kilometer entschieden hatten. Erfeulicherweise verzeichneten die Verantwortlichen auf allen Distanzen im Erwachsenenbereich einen personellen Zuwachs, gemessen am Vorjahr. Auf Grund des schwierigen Streckenverlaufes, werden hier normalerweise aber keine Bestzeiten gelaufen. Gesamtschnellste über 5km war Gaby Nagel (TSV Cappel) in 23:33min, während bei den Männern hier keiner unter 25 Minuten lief! Mit einer Laufzeit von 36:25min wurde Swen Pöppel (SK Wunderthausen) überlegener Sieger über 10km, während als schnellste Frau Nicole Lönneker aus Nauheim 44:07min benötigte. Die schnellsten Halbmarathonis waren: Georg Dewald (TSV Krofdorf Gleiberg) in 1:21:51h sowie Kirsten Aalling (Bio-Runner Rhein-Main) mit 1:40:23h bei den Frauen.

Aus Deuzer Sicht nutzte Torsten Hähling den Oberhessen-Volkslauf vorrangig, um nach seinem sehr mäßigen Auftritt beim Hitzerennen im Oberelbe-Marathon (HM: 1:55:42h), seine derzeitige Form noch mal „unter anderen Bedingungen“ zu testen. Beim Studium des Streckenprofils, was nach Veranstalterangaben rund 220 Höhenmeter auswies, war sein spontaner Wunsch „möglichst unter 1:50“ zu bleiben. Er reihte sich in der Aufstellung etwa in der Hälfte des Feldes ein und begann deutlich reservierter als zuletzt. Die Positionen im Mittelfeld wechselten insbesondere am Anfang recht häufig, jeder versuchte auf seine Art dem sofort kommenden langen Anstieg Herr zu werden. Das er am Ende, trotz deutlichem Kräfteverschleiss nach eigenen Angaben diesmal „hochzufrieden“ war, dokumentierte, dass er heute „den Nagel auf den Kopf“ getroffen hat. Mit 1:45:43,6h (M40 5.Platz/Gesamt-37. von 85 Startern) konnte er nicht nur um glatt 10 Minuten sein Ergebnis von vor 3 Wochen steigern, sondern hatte sogar einen Podestplatz vor Augen. Der Drittplatzierte seiner Klasse lag nur etwas über 1 Minute vor ihm. Beim Abstieg der letzten beiden Kilometer hatte er sich jedoch, wie so ziemlich jeder mit der aktuellen Position arrangiert, schliesslich waren am Ende nicht wenige Athleten doch recht deutlich gezeichnet. „Spuren“ von einem Kurs, der auch den Zuschauern am Streckenrand verdeutlichte, welchen Anspruch dieser Halbmarathon in sich barg.

Ergebnisse: http://www.lauftreff.sv-staufenberg.de/ergebnisse_44__vl.htm

Quellenangabe/Bilder sowie Statistiken: http://www.sv-staufenberg.de/